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Vor einem Fischtrawler entrollten sie ein Banner mit der Aufschrift: „Sharks Under Attack“. Damit haben Aktivisten von Greenpeace nun gegen einen Missstand protestiert, den ein aktueller Report der Umweltschutzorganisation dokumentiert: Im Rahmen der Schwertfisch-Fischerei im Atlantik werden demnach massenweise die bedrohten Makohaie getötet. Für die Belieferung der asiatischen Märkte werden diesem angeblichen „Beifang“ die Flossen abgeschnitten. Es sind dringend Maßnahmen zum Schutz der Bestände nötig, fordert Greenpeace.Die Meere verlieren zunehmend ihre ökologisch wichtigen Top-Räuber: Das Haisterben hat weltweit ein dramatisches Ausmaß erreicht, belegen viele Untersuchungen. Grob geschätzt werden jedes Jahr 70 bis 100 Millionen Haie durch den Menschen getötet. Bei einem großen Teil handelt es sich dabei um sogenannten Beifang, der „eigentlich“ nicht beabsichtigt im Netz oder am Haken landet. Doch dieser „Beifang“ lohnt sich, denn die Nachfrage nach Haiflossen für den asiatischen Markt steigt. Besonders werden dort die Flossen der schnellsten Haie der Ozeane geschätzt – der Makos.Gejagte JägerDoch deren Bestände schrumpfen dramatisch: Die beiden Hai-Arten Kurzflossen- und Langflossen-Mako wurden im März 2019 auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN von „gefährdet“ auf „stark gefährdet“ hochgestuft. Zu Schutzmaßnahmen hat dies allerdings nicht geführt: Laut der zuständigen regionalen Fischereiorganisation (ICCAT) müsste die Fangmenge der Kurzflossen-Makos auf null reduziert werden, damit der Bestand sich erholen kann. Dennoch geht das massenweise Töten der Haie im Atlantik weiter, wie ein aktueller Greenpeace-Report verdeutlicht.Die Aktivisten stellen dabei die sogenannte „Schwertfisch-Fischerei“ an den Pranger. Unter dem Deckmantel dieser Bezeichnung werden massenweise Haie getötet – viermal mehr als Schwertfische, haben die Recherchen von Greenpeace ergeben. Jedes Jahr sterben neben anderen Haiarten so auch so bis zu 25.000 Makohaie. Offiziell werden sie als „Beifang“ deklariert, aber letztlich bildet das sogenannte „Finning“ die Haupteinnahmequelle der Fischer, so Greenpeace. Bei diesem Verfahren werden den Haien an Bord die Flossen abgeschnitten – anschließend landen die verstümmelten Tiere wieder im Meer und verenden. Obwohl die EU das „Finning“ verbietet, setzen zahlreiche spanische und portugiesische Trawler dieses Verfahren nach wie vor ein, weil es an Regeln und Kontrollen mangelt, kritisiert Greenpeace.Von wegen BeifangBei der aktuellen Protestaktion etwa 300 Kilometer vor den Azoren dokumentierten die Aktivisten ein typisches Beispiel für die Vorgehensweise bei der „Schwertfisch-Fischerei“. Die Besatzung der Greenpeace-Schiffs „Esperanza“ beobachtete, wie ein spanischer Fischtrawler im Rahmen des Einholens seiner Fangleinen nur einen Schwertfisch an Bord zog, aber dafür acht Haie. Darauf hin fuhren die Aktivisten mit einem Beiboot zu dem Trawler und entrollten das Banner mit der Aufschrift „Sharks Under Attack“.Konkret richtet sich die Kritik nun an die Fischereibehörde ICCAT: Sie räumt die Bedrohung des Bestands zwar ein, unternimmt jedoch nichts, um die Tiere zu schützen, beklagt Greenpeace. „Haie sind enorm wichtig für das marine Ökosystem. Doch im Atlantik werden sie weiterhin zu Zehntausenden getötet“, sagt Christian Bussau von Greenpeace. „Die Schuldigen auf See zu entlarven reicht nicht. Die EU braucht dringend strengere Fangbestimmungen und Kontrollen, um unsere Ozeane und ihre Lebewesen zu schützen“, sagt der Meeresexperte abschließend. QUELLE: https://www.greenpeace.de/themen/meere/meeresschutzgebiete/haie-kaempfen-ums-ueberleben -- source link
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