»Mitten in der Wüste des Realen finden sich Orte, die einen Vorschein geben von der Welt,
»Mitten in der Wüste des Realen finden sich Orte, die einen Vorschein geben von der Welt, wie sie sein sollte, die Welt, wie sie wäre, wäre sie von Menschen für Menschen gemacht: Paradies auf Erden, unerschöpflicher Strom von Waren und Dienstleistungen, verschwenderische Fülle. Die Geschichten vom Schlaraffenland erscheinen nur denen kindisch, die sich schon eingerichtet haben in Plackerei und Entfremdung: Landschaften aus Obst und Kuchen, also die Natur noch einmal, aber nicht als Anlass von Qual und Arbeit, sondern Quelle von unmittelbarem Genuss; und die Menschen, die in ihr leben, nicht als unversöhnliche Konkurrenten, sondern als Vorbilder und Instrukteure des Vergnügens der anderen. Natürlich, die wenigsten Kaufhäuser werden so geführt, und natürlich, umsonst und ohne Schuften gibt’s in ihnen nicht einmal die Einkaufstüten. Aber schon jetzt sind sie ein Museum der Bedürfnisse, dessen, was es zu gewinnen gäbe.« ||| Leo Fischer, Schwelgen im Überfluss -- source link
#karstadt#leo fischer#titanic#jungle world#kaufhaus#warenästhetik#schlaraffenland#architektur#20er jahre#berlin#hermannplatz#paradies#konsum